Die Umgangssprache im Ruhrgebiet ist wie die Menschen, direkt, ehrlich und nicht immer ganz zu verstehen.
Im Gegenteil zu anderen deutschen Mundarten handelt es sich bei der Pott-Sprache um keinen Dialekt, sondern um einen Soziolekt. Er hat sich also nicht räumlich über einen gewissen Zeitraum entwickelt, sondern entstand als Vereinfachung der hoch-deutschen Sprache im Zuge der sozialen Zusammensetzung.
Schon immer kam es im Ruhrgebiet zu Zuwanderung von Arbeitskräften, um dem enormen Kräftebedarf der Industrialisierung des Ruhrgebiets zu decken. Das Ruhrpott-Deutsch ist demnach eine gruppenspezifische Kommunikationsform der Arbeiterklasse im Ruhrgebiet in Zeiten des Kohleabbaus. Heute ist das Ruhrpott-Deutsch ein Identitätsmerkmal des Ruhrgebiets. Da es jedoch wie eingangs erwähnt auch Wörter, Begrifflichkeiten und Ausdrücke gibt, die in anderen Regionen Deutschlands nicht verstanden werden, gibt es nun das „Wörterbuch“ Pott-Deutsch, Deutsch Pott.
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Aparillo, der: Bez. für einen großen Gegenstand
abdampfen: gehen, sich entfernen, meist als Aufforderung „Dampf ab!“
bedröppelt: traurig, niedergeschlagen
belatschern: jemanden überreden, auf jemanden einreden
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dalli: schnell, fix, hurtig
Dämlack, der: Bez. Für eine dumme, trottelige Person
eiern, rumeiern: Bez. Für unrhythmische Gangart oder umständliche Beschreibung
einstielen: etwas planen, vorbereiten
Fiesematenten, die: Unsinn, dummes Zeug
Firlefanz, der: Umständlichkeit, unnötiges Aufheben um etwas
Gedöns, dat: Kram, umständliche Handlungsweise
Geschlönze, dat: Durcheinander, Sammlung unordentlich angeordneter Gegenstände
Hackenporsche, der: Einkaufstrolley
Hä?: „Wie bitte?“
Immchen: Kosename für den Ehemann
ipschig: nett oder süß anzusehen
jankern: jammern
Jau: Ja, Ausdruck der Zustimmung
Kabuff: kleine Kammer, winziger Raum, Schuppen
kackendreist: unverschämt
Lappen, der: Führerschein, oder herablassend für einen dünnen Menschen
larifari: etwas ohne Lust oder Motivation tun
Macker, der: Bez. für einen Mann, der sich aufspielt, „den Macker machen“
Malässe, die: Schwierigkeiten, Unannehmlichkeiten
nölen: meckern, nörgeln
Nuckelpinne, die: langsames Auto
ölen: stark schwitzen
Ömmes, der: Bez. für einen großen Gegenstand
Palawer, der: Ärger, aber auch endloses Gespräch
palawern: diskutieren
Quanten, die: Füße
Racker, der: Kind
Rappel, der: die Geduld oder Nerven verlieren, „einen am Rappel kriegen“
Sach ma: Sag mal
Schabracke, die: unansehnliche Frau
Tacken, der: 10-Pfennig-Stück, aber auch bisschen oder wenig
tafeln: jemanden eine tafeln, jemanden schlagen
umnieten: töten, erschießen, aber auch foulen im Sport
Unterbuchse, die: Unterhose
Vadda, der: Vater
veräppeln: jemanden auf den Arm nehmen
wacker: schnell, hurtig, eilig
Wat?: Wie bitte? Was?
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Zachel, der: Messer
Zappelbunker, der: Diskothek, Club
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